In Rheinland-Pfalz wird es noch etwas dauern, aber in Niedersachsen und Bayern werden bereits dieses Jahr die ersten doppelten Abiturjahrgänge in die Hochschulen drängen. Hinzu kommen zusätzlich rund 50.000 männliche Studienanfänger durch die Aussetzung der Wehrpflicht – mit welchen Konsequenzen?

Die Meinungen gehen weit auseinander: Während viele Schüler, Eltern sowie einige Gewerkschaften in den nächsten Jahren allgemein schlechtere Studienbedingungen und verschärfte Zulassungsbeschränkungen befürchten, versichern Bildungspolitiker und Hochschulrektoren, dass kein Grund zur Panik bestehe. Sie verweisen in dem Zusammenhang gerne auf den sogenannten Hochschulpakt II, mit dem bis 2015 zusätzliche 275.000 Studienplätze geschaffen werden sollen. Das wiederum halten manche Experten für viel zu wenig und in zulassungsbeschränkten Fächern sei ein Anstieg des Numerus clausus so gut wie sicher.

Bei dieser kontroversen Debatte stellt sich entsprechend die Frage, was überhaupt als gesichert angesehen werden kann. Die zukünftige Entwicklung an den Universitäten hängt schließlich noch von vielen weiteren Faktoren ab, die kaum jemand in ihrer gesamten Fülle überblicken kann. Als wahrscheinlich gilt zumindest, dass angehenden Studenten durch den prognostizierten Ansturm auf die Unis ein höheres Maß an Flexibilität und Mobilität abverlangt wird. Denn selbst die Präsidentin der Hochschulrektorenkonferenz, Margret Wintermantel, räumt im aktuellen ZEIT-Studienführer ein: „Es wird nicht jeder das Fach seiner Wahl am Ort seiner Wahl studieren können.“

Sie fügt ihrer Aussage jedoch einen Satz hinzu, dem ich mich als Laufbahnberater gerne anschließen möchte: Abiturienten sollten sich trotzdem nicht von einem Studium abschrecken lassen. Es ist meiner Meinung nach wesentlich sinnvoller, die Studien- und Berufswahl an seinen eigenen Wünschen und Fähigkeiten auszurichten als an Ausbildungs- und Arbeitsmarktprognosen. Bei den derzeitigen Umständen ist es gleichwohl angebracht, rechtzeitig einen „Plan B“ zu entwerfen. Laufbahnberatung hilft Ihnen in diesem Kontext dabei herauszufinden, wie Ihre eigenen, persönlichen Pläne aussehen könnten. Ich berate Sie gerne.

Dominik Böckling